Ich wurde gebeten sie zu fotografieren.
Ich kannte sie nicht.
Ich war neugierig.
Es kam eine schlichte, unauffällige Frau.
Kein Model.
Eine, die sich vor der Kamera völlig frei gezeigt und entfaltet hat.
Eine, die mit jedem Blick von sich und auf sie immer schöner wurde.
Eine, wo Ernst, Freude, Erotik, Spaß, Ironie, Trauer und Träume da sind
und sichtbar werden.
Eine, die besonders ist.
Eine, die beachtenswert ist.
Eine, die liebt.
Auf den Bildern habe ich mich zum Teil nicht wieder erkannt, völlig neue Charaktere kamen durch die unterschiedlichste Mimik zum Ausdruck.
Versinnbildlichung wie Lebensfreude und Glücksgefühl bis hin zu Nachdenklichkeit sowie Melancholie fanden sich in den verschiedenen Gesichts aufnahmen wieder. Mir fielen Dinge und Situationen in meinem Leben ein, welche ich mental mit einarbeiten konnte. So auch die
mütterliche rumänische Herkunft und das Andenken an sie, dabei wurde mir sehr schwer ums Herz. Ich habe in der kurzen Zeit und durch den Einfluss der Fotografin viele gedankliche
Höhepunkte verarbeiten können. Es war ein sehr emotionales Fotoshooting und recht
aufwühlend für mich.
Sie sah in mir eine Romafrau und ich fühlte mich in dieser Rolle sehr wohl, zumal ich ein wenig Zigeunerblut in mir trage.
Im Nach hinein stellte ich fest, dass ich stolz auf die wunderschönen Fotos bin und mich über meine Wandlungsfähigkeit sehr freute, aber auch ein wenig erstaunt war.